Ich, Wolf Lustig, bin seit 1971 in Griechenland – speziell auf Kreta – unterwegs. Damals leitete ich dort mit 16 Jahren eine Pfadfinder-Großfahrt, auf der wir nicht zuletzt aufgrund unserer Beherrschung griechischen Liedgutes (Theodorakis und Δημοτικά) schnell intensiven Kontakt zur Bevölkerung hatten.
1974 kam ich wieder und danach jedes Jahr um weitgehend zu Fuß die Insel an den Küsten und in den Bergen zu erfahren, später auch mehrmals pro Jahr. Im Rahmen meines Philologie-Studiums hatte ich im SS 1976 ein Stipendium am Institut für Balkanstudien in Saloniki, war allerdings während meines Berufslebens Romanist/Hispanist an der Uni Mainz.
Ende der 80er Jahre begannen wir mit Pfadfindergruppen den Wiederaufbau eines verlassenen Dorfes im Bezirk Sfakia (SW-Kreta). Hierüber berichtet ein Artikel aus der Καθημερινή vom Juli 2019 (deutsche Übersetzung). Inzwischen haben wir in Kolokasia bei Frangokastelo 8 Häuser wiederhergerichtet (z.B. das auf dem Foto), die dann auch zeitweise bewohnt sind. Seit meiner Pensionierung verbringe ich mit meiner Frau und häufigen Gästen etwa die Hälfte des Jahres (in Stücken) bei Frangokastelo und widme mich dort u.a. der Landwirtschaft und dem Gartenbau (Oliven, Wein, Johannisbrot, Obst & Gemüse) und der experimentellen Verarbeitung der in relativ kleinen Mengen geernteten Produkte, die ich auch in Deutschland im Freundeskreis vertreibe (neben Olivenöl auch Käse, Honig, Tsikudia meiner sfakiotischen Freunde und Nachbarn).
Das Kennenlernen anderer griechischer Regionen steht auf einer ewigen Agenda, bis jetzt habe ich außer Kreta Saloniki und Athen mit Umgebungen (inkl. Aigina + Agion Oros), Ipiros, Kithira, Peloponnes einigermaßen intensiv erkundet, aber die Ägäis ist z.B. ein komplett weißer Fleck.